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EL CRITICON
Leinenkassette 56 x 42 cm
Zwölf Radierungen, Kupfer 34,5 x 34,5 cm auf Kupferdruck-Bütten, 43,5x 41 cm
mit einem einleitenden Text von Peter Proksch
Nach dem Roman von
BALTHASAR GRACIAN

Erstes Buch
Im Frühling der Kindheit und Sommer der Jugend
 1. Die schöne Natur ................................ Crisi 3
 2. Eintritt in die Welt ................................ Crisi 5
 3. Der Quell der Täuschungen ............... Crisi 7
 4. Die Zauber der Falsirenia ................. Crisi 12



Zweites Buch
Im Herbst des Mannesalters
 5. Die tausendäugige Reform ............... Crisi 1
 6. Der Platz des Pöbels ......................... Crisi 5
 7. Die verzauberte Virtelia ..................... Crisi 10
 8. Der Thron der Herrschaft ................... Crisi 12



Drittes Buch
Im Winter des Alters
 9. Die Höhle des Nichts ........................... Crisi 8
10. Das Rad der Zeit ................................. Crisi 10
11. Die Schwiegermutter des Lebens ..... Crisi 11
12. Die Insel der Unsterblichkeit ............... Crisi 12



 
El Criticon
ist ein philosophisch satirisches Werk. Sinngemäß müsste man seinen Titel etwa mit "die kritische Weltklugheit" übersetzen. Die Schauplätze, die Personen und das Geschehen des Romans sind allegorisch. Andrenio und Critilo, die beiden Hauptfiguren des Romans, sind keine natürlichen Gestalten, sondern Typen. Andrenio (der Menschliche) verkörpert das triebbestimmte, seinen Gefühlen folgende Wesen, Critilo (der Kritische) die kritische Vernunft, die Einsicht und Entsagung.
Zum besseren Verständnis der vorliegenden zwölf Blätter ist daher eine kurze Zusausammen fassung des Romans notwendig.
Critilo wird als Schiffbrüchiger auf die Insel St. Helena verschlagen, wo er Andrenio findet, der dort von Raubtieren aufgezogen wurde und noch nie einen Menschen gesehen hat. Critilo lehrt ihn sprechen und erfährt sein Schicksal. Aufgewachsen in der Höhle der Raubtiere ist er ein Gefangener, kann er doch, nicht so gewandt wie diese, den Ausgang nicht erreichen. Als jedoch die Höhle durch ein Beben einstürzt gelangt er ins Freie und sieht zum ersten Mal die schöne Natur. Andrenio ist nun begierig die Welt kennen zu lernen. Ein Schiff nimmt die beiden auf und auf der Fahrt erzählt Critilio sein Schicksal. Er hat in Indien sein Vermögen und seine Geliebte Felisinda verloren und ist nun auf der Suche nach ihr. Sobald sie Land erreichen verlassen sie das Schiff und treten ein in die Welt. In einer Schlucht treffen sie Scharen von Kindern, geführt von einer Frau, die sie umsorgt. Aus den Höhlen jedoch brechen die Untiere des Lasters hervor, sich der Kleinen zu bemächtigen und sie fassen jene am leichtesten, die am meisten umsorgt waren. Die Tugend erscheint um sie zu retten, doch gelingt es nur wenigen in ihren Schutz zu gelangen. Sie wandern nun weiter auf dem von ihnen gewählten Pfad. Andrenio um die Welt kennen zu lernen, Critilo auf der Suche nach Felisinda. Sie erreichen den Quell der Täuschungen, das Ziel vieler Lebenswanderer und die Stadt, Rummelplatz der Lüge und Heuchelei. Andrenio lernt den Hof kennen und gerät in das Haus der Falsirenia, die gleich einer Circe die Männer verzaubert und sie ihrer Habe wie auch ihrer Sinne beraubt. Critilo befreit Andrenio von ihrem Zauber und sie gehen weiter auf ihrem Weg. Der Frühling der Kindheit und der Sommer der Jugend sind vorbei, der Herbst des Mannesalters beginnt. Vorbei an dem vieläugigen Wächter an diesem Pass des Lebens, den alle als Jünglinge betreten und manche als Männer verlassen, kommen sie zum Hauptplatz der Welt, voll von Leuten, doch ohne Person. Hier hält auch Fortuna ihren Hof und der Pöbel ist ihr treuester Untertan.
Beschwerlich war der Weg zum Palast der Virtelia und viele Wanderer bleiben auf der Strecke. Nach Überwindung vieler Schwierigkeiten erreichen sie den Palast, doch wird dessen offene Pforte bewacht von den Giganten der Hochmut. Indem sie sich tief beugen, können Critilo und Andrenio auch diese passieren und gelangen so in das Innere des Palastes, das viel größer und prächtiger ist als das bescheidene Äußere. Virtelia heißt sie weiterzugehen auf dem Weg der Tugend, wo sie dann Felisinda finden würden. Nun kommen sie zum Thron der Herrschaft und sehen eine Menge Volk das bestrebt ist, den steilen Abhang zu erklettern, um auf den Gipfel der Macht zu gelangen. Die beiden Wanderer, weiter bergan schreitend erreichen nun jene Höhen, wo der Winter des Alters beginnt.
Wieder hinabsteigend finden sie am Fuße des Berges eine Höhle, in die eine ganze Welt hineingeht. In dieser werden alle zu dem, was sie vollbracht haben, nämlich Nichts. Alles was nicht taugt und unnütz ist, verschwindet in ihr. Auf der Suche nach Felisinda kommen die beiden Wandrer nach Rom, der Hauptstadt der Welt. Vom höchsten der sieben Hügel aus sehen sie das Tretrad der Zeit, ewiges Vergehen und Immerwiederkehr. Müde von der weiten Reise kehren sie im Wirtshaus des Lebens ein. In den unterirdischen Räumen dieses Hauses jedoch herrscht die Schwiegermutter des Lebens mit ihren Helfern. Hier ist die letzte Station für alle Wanderer des Lebens. Auch Critilo und Andrenio lernen diesen Keller des Todes kennen, doch finden sie den Ausweg zur Ewigkeit. Vorbei am Tempel der Arbeit, der dicht vor dem des Ruhmes liegt, kommen sie zum Ufer jenes Meeres, in welchem die Insel der Unsterblichkeit liegt. Ein Unsterblicher setzt sie mit seinem Kahn über, sie erklimmen die letzten Stufen und stehen vor der Pforte der Ewigkeit. Der Wert in Person ist hier ein unerbittlicher Pförtner, doch weit öffnen sich ihnen die Tore zur Unsterblichkeit.

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